Freitag, 13. August 2004
Aufgewühlte Stimmung
Ich kann das ewige Gemotze von Kai, dem für mich zuständigen Redakteur, dessen Vokabular unentwegt „Scheiße“ enthält, einfach nicht mehr ertragen. Klar hat jeder mal einen schlechten Tag, doch er schimpft pausenlos über alles, was er zu tun hat. Egal, über welches Thema er zu schreiben hat, es missfällt ihm. Davon abgesehen fühlt er sich ständig von allen benachteiligt oder angegriffen. Mittlerweile fällt es mir schon sehr schwer, noch höflich zu ihm zu sein, weshalb ich mich ihm meistens durch meidenden Blickkontakt und Schweigen entziehe, soweit ein gemeinsames Wirken das eben zulässt. Eigentlich scheue ich, Verallgemeinerungen wie „alle“ zu treffen, bei ihm scheint es mir – erstmalig in meiner Erfahrung im Umgang mit Menschen – angebracht.

So groß meine Angst vor Bad Kissingen (Urlaubsvertretung) auch ist, unter dem Aspekt des temporären Wegfalls des gemütssenkenden Verhalten seinerseits, erachte ich es als vorteilhaft, einmal drei Wochen nicht mit ihm zusammen arbeiten zu müssen.

Im Stillen ist mir glaube ich schon ein paar Mal der Kragen geplatzt. Zum Glück habe ich mich aber unter Kontrolle.

Vielleicht sollte ich ihm auch einmal in einem ruhigen Gespräch, das man meines Erachtens sachlich aber nicht mit ihm führen kann, weil er sich dann wieder angegriffen fühlt, mitteilen, dass dieses Verhalten mich selbst in eine schlechte Stimmung versetzt.

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