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Samstag, 3. April 2004
Versager(in)
pattyv, 00:14h
Nach welchen Kriterien bestimmt sich ein Gehalt?
Es ist mir ein Rätsel!?
Unterstelle ich die Anlage zur Ausübung einer Tätigkeit oder auch das Können, scheine ich mit den Jahren abgebaut zu haben. Andererseits könnte der Umstand der monetären Reduzierung auch darin begründet liegen, dass man nach mehreren Anstellungsversuchen erkannt hat, dass – wider Erwarten (bei manchen Menschen, besonders meinem Pan, erwecke ich, für mich völlig unverständlichereise, den Eindruck als gäbe es da irgendwo so etwas wie Potenzial) - nicht mehr in mir drin steckt und man mir aufgrund dieser Erkenntnis auch gar nicht mehr erst eine, da scheinbar Einklang zwischen den potentiellen Arbeitgebern besteht, Chance auf eine mit einer lebensadäquaten Bezahlung behafteten Arbeitsstelle zu gewähren.
Während meines Studium jobbte ich über viele Jahre als Bedienung auf einem Schiff (Ganztagesfahrten auf dem Rhein, Main, Neckar und der Mosel), was ich auch nach dem Studium, als ich keinen Job fand, auch weiter ausübte.
Irgendwann kam dann mal eine dreieinhalbmonatige Auszeit. Die Euroschule in Würzburg suchte für ein vom Arbeitsamt ausgeschriebenes einjähriges Projekt für arbeitslose Jugendliche, die während dieser Zeit wirtschaftlich geschult werden sollten, eine Sozialpädagogin. Ich bewarb mich, wurde für 3.750.- DM/Monat (brutto) angestellt. Nach ca. 3 Monaten wurde ich zum Leiter der Schule zitiert und erfuhr, dass ich noch rechtzeitig zur Beendigung der Probezeit gekündigt wurde. Unter der Hand wurde mir von den zwei engsten Kolleginnen, die mit mir zusammen arbeiteten, mitgeteilt, dass vor mir (die Stelle wurde erst 2 Monate nach Beginn des Kurses ausgeschrieben) schon eine Frau an meiner Stelle gearbeitet hat, die auf unbestimmte Zeit in die Psychiatrie verwiesen wurde und dann überraschend zurückkam (und sie die Schule scheinbar wieder beschäftigen musste). Ob der Schulleiter bereits im Vorfeld (zur Ausschreibung der Stelle) von der Rückkehr wusste, kann ich nicht sagen. In der Annonce stand jedenfalls nichts davon. Ich wurde dann auf jeden Fall entlassen und schrieb es mir - einst wie heute – selbst zu. Meine damalige Stelle war eigentlich überflüssig, denn die 2.te Sozialpädagogin, zu denen die Schüler im allgemeinen kommen sollten, wenn sie Probleme haben, wurde nur durch die Überschreitung einer gewissen Schüleranzahl nötig (das Arbeitsamt sah das so vor). Dass die Schüler sich nach 2 Monaten längst an Nikola, mit der arbeitete ich damals zusammen, gewöhnt und zu ihr Vertrauen gefasst hatten, dürfte wohl klar sein. Man wies mir zwar nicht den Rücken, doch es war schon recht schwierig, zumal die Anlaufphase des Kurses die ist, die wirklich arbeitsintensiv und kennenlernend ist, Zugang zu den Jugendlichen zu finden. Nach einer gewissen Zeit läuft alles relativ routiniert und da Nikola bis zu meinem Kommen alles alleine gemanagt hat (die andere Frau war gleich zu Beginn des Kurses weg und die Euroschule wollte erstmal keinen mehr einstellen, bis das Arbeitsamt dann aber doch drängte), konnte ich in dem Sinne auch nicht wirklich sehr viel tun, außer bei Bewerbungsschreiben behilflich sein, fehlende Dozenten in telefonischer Absprache durch andere ersetzen oder mich auf Praktikumsakquise zu spezifizieren, wenn wir nicht einfach nur da saßen und nur plauderten. Ich fragte mich immer, wofür ich mein Geld erhalte. Ich kam mir so oft einfach nur überflüssig vor, aber es gab einfach nicht mehr zu tun! Und aus dem Grund, weil ich nicht so viel tun konnte, nahm ich an, dass man mich entließ, obwohl Nikola und eine andere Arbeitskollegin, die in einem anderen Projekt tätig war, meinten, dass das mit der Wiederkehr von der anderen Dame zu erklären sei.
Also arbeitete ich wieder auf dem Schiff. Als die Saison zu Ende war, fragte mich der Chef, ob ich nicht im Außendienst tätig sein wolle, was mir zwar Angst machte, aber was hatte ich für eine Alternative? All meine Bemühungen, einen Job, der thematisch mit meinen beiden abgeschlossenen Studiengängen zu tun hat, zu finden, blieben ungehört.
Er bot mir 2.100 Euro/Monat (brutto) und ich bekam das Auto, das ich auch privat nutzen durfte. Es war für ihn - wie für mich - der Sprung ins kalte Wasser, da er bis dato nie jemanden im Außendienst eingesetzt hatte. Er fuhr einen einzigen Tag mit mir durch die Gegend und wir besuchten wahllos ein paar Behörden, bei denen er für sich werbend fürsprach. Ab dem zweiten Tag war ich – völlig überfordert – mit einer riesigen Tüte von Stadtplänen, auf denen die Behörden eingezeichnet waren, auf mich gestellt, doch ich versuchte mein Bestes zu geben und die Leute davon zu überzeugen, dass die Betriebsausflüge u ä. auf unseren Schiffen ganz gewiss die unübertrefflichsten wären, die sie je erlebt hätten. Zu jenem Zeitpunkt hatte ich schon über 10 Jahre meinen Führerschein, doch noch nie ein eigenes Auto und meine Fahrpraxis tendierte zudem gegen null, was mich anfangs noch sehr viel mehr stresste.
Um es zu verkürzen: Ich war nicht sehr erfolgreich! Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass viele Behörden einfach keine oder zumindest keine in dem Sinne, wo noch die Kosten einer Schifffahrt hinzugekommen wäre, Ausflüge mehr machten, weil sie Gelder einsparen mussten oder einfach nur Grillfeste veranstalteten oder ob ich das Unternehmen mit seinen Angeboten, sicherlich mit allerbesten Vorsätzen, einfach nur schlecht verkaufte?
Es tat mir selbst ganz leid und ich machte mir auch immer Vorwürfe, dass ich nur so wenige Fahrten verkaufte und der Chef mich aber trotz alledem bezahlen musste, was nach 9 Monaten, da teilte er mir dann mit, dass das ganze nicht rentabel sei, aber auch ein Ende hatte.
Seit diesem Zeitpunkt (15.08.03) bin ich wieder einmal mehr und immer noch arbeitssuchend.
Als Bedienung war ich laut Chef die ganzen Jahre über „das beste Pferd im Stall“. Was soll ich dazu sagen? Vielleicht bin ich nicht zu Höherem berufen?
Die mir in der Euroschule und der Personenschifffahrt gegebenen Chancen konnte ich nicht erwartungsgerecht füllen. Kann sein, dass sich das lokal herumgesprochen hat und ich deshalb, weil ich nun mal nichts zu können scheine und - um auf den Beginn dieses Textes wieder Bezug zu nehmen - mir die Anlagen zur Ausübung einer Tätigkeit fehlen, auch nur diese 650.- Euro (brutto) als Volontärsgehalt angeboten bekam (mehr scheine ich einfach nicht wert zu sein).
Knapp 35 Jahre und noch immer so hilflos und verloren wie ein kleines Kind!
Es ist mir ein Rätsel!?
Unterstelle ich die Anlage zur Ausübung einer Tätigkeit oder auch das Können, scheine ich mit den Jahren abgebaut zu haben. Andererseits könnte der Umstand der monetären Reduzierung auch darin begründet liegen, dass man nach mehreren Anstellungsversuchen erkannt hat, dass – wider Erwarten (bei manchen Menschen, besonders meinem Pan, erwecke ich, für mich völlig unverständlichereise, den Eindruck als gäbe es da irgendwo so etwas wie Potenzial) - nicht mehr in mir drin steckt und man mir aufgrund dieser Erkenntnis auch gar nicht mehr erst eine, da scheinbar Einklang zwischen den potentiellen Arbeitgebern besteht, Chance auf eine mit einer lebensadäquaten Bezahlung behafteten Arbeitsstelle zu gewähren.
Während meines Studium jobbte ich über viele Jahre als Bedienung auf einem Schiff (Ganztagesfahrten auf dem Rhein, Main, Neckar und der Mosel), was ich auch nach dem Studium, als ich keinen Job fand, auch weiter ausübte.
Irgendwann kam dann mal eine dreieinhalbmonatige Auszeit. Die Euroschule in Würzburg suchte für ein vom Arbeitsamt ausgeschriebenes einjähriges Projekt für arbeitslose Jugendliche, die während dieser Zeit wirtschaftlich geschult werden sollten, eine Sozialpädagogin. Ich bewarb mich, wurde für 3.750.- DM/Monat (brutto) angestellt. Nach ca. 3 Monaten wurde ich zum Leiter der Schule zitiert und erfuhr, dass ich noch rechtzeitig zur Beendigung der Probezeit gekündigt wurde. Unter der Hand wurde mir von den zwei engsten Kolleginnen, die mit mir zusammen arbeiteten, mitgeteilt, dass vor mir (die Stelle wurde erst 2 Monate nach Beginn des Kurses ausgeschrieben) schon eine Frau an meiner Stelle gearbeitet hat, die auf unbestimmte Zeit in die Psychiatrie verwiesen wurde und dann überraschend zurückkam (und sie die Schule scheinbar wieder beschäftigen musste). Ob der Schulleiter bereits im Vorfeld (zur Ausschreibung der Stelle) von der Rückkehr wusste, kann ich nicht sagen. In der Annonce stand jedenfalls nichts davon. Ich wurde dann auf jeden Fall entlassen und schrieb es mir - einst wie heute – selbst zu. Meine damalige Stelle war eigentlich überflüssig, denn die 2.te Sozialpädagogin, zu denen die Schüler im allgemeinen kommen sollten, wenn sie Probleme haben, wurde nur durch die Überschreitung einer gewissen Schüleranzahl nötig (das Arbeitsamt sah das so vor). Dass die Schüler sich nach 2 Monaten längst an Nikola, mit der arbeitete ich damals zusammen, gewöhnt und zu ihr Vertrauen gefasst hatten, dürfte wohl klar sein. Man wies mir zwar nicht den Rücken, doch es war schon recht schwierig, zumal die Anlaufphase des Kurses die ist, die wirklich arbeitsintensiv und kennenlernend ist, Zugang zu den Jugendlichen zu finden. Nach einer gewissen Zeit läuft alles relativ routiniert und da Nikola bis zu meinem Kommen alles alleine gemanagt hat (die andere Frau war gleich zu Beginn des Kurses weg und die Euroschule wollte erstmal keinen mehr einstellen, bis das Arbeitsamt dann aber doch drängte), konnte ich in dem Sinne auch nicht wirklich sehr viel tun, außer bei Bewerbungsschreiben behilflich sein, fehlende Dozenten in telefonischer Absprache durch andere ersetzen oder mich auf Praktikumsakquise zu spezifizieren, wenn wir nicht einfach nur da saßen und nur plauderten. Ich fragte mich immer, wofür ich mein Geld erhalte. Ich kam mir so oft einfach nur überflüssig vor, aber es gab einfach nicht mehr zu tun! Und aus dem Grund, weil ich nicht so viel tun konnte, nahm ich an, dass man mich entließ, obwohl Nikola und eine andere Arbeitskollegin, die in einem anderen Projekt tätig war, meinten, dass das mit der Wiederkehr von der anderen Dame zu erklären sei.
Also arbeitete ich wieder auf dem Schiff. Als die Saison zu Ende war, fragte mich der Chef, ob ich nicht im Außendienst tätig sein wolle, was mir zwar Angst machte, aber was hatte ich für eine Alternative? All meine Bemühungen, einen Job, der thematisch mit meinen beiden abgeschlossenen Studiengängen zu tun hat, zu finden, blieben ungehört.
Er bot mir 2.100 Euro/Monat (brutto) und ich bekam das Auto, das ich auch privat nutzen durfte. Es war für ihn - wie für mich - der Sprung ins kalte Wasser, da er bis dato nie jemanden im Außendienst eingesetzt hatte. Er fuhr einen einzigen Tag mit mir durch die Gegend und wir besuchten wahllos ein paar Behörden, bei denen er für sich werbend fürsprach. Ab dem zweiten Tag war ich – völlig überfordert – mit einer riesigen Tüte von Stadtplänen, auf denen die Behörden eingezeichnet waren, auf mich gestellt, doch ich versuchte mein Bestes zu geben und die Leute davon zu überzeugen, dass die Betriebsausflüge u ä. auf unseren Schiffen ganz gewiss die unübertrefflichsten wären, die sie je erlebt hätten. Zu jenem Zeitpunkt hatte ich schon über 10 Jahre meinen Führerschein, doch noch nie ein eigenes Auto und meine Fahrpraxis tendierte zudem gegen null, was mich anfangs noch sehr viel mehr stresste.
Um es zu verkürzen: Ich war nicht sehr erfolgreich! Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass viele Behörden einfach keine oder zumindest keine in dem Sinne, wo noch die Kosten einer Schifffahrt hinzugekommen wäre, Ausflüge mehr machten, weil sie Gelder einsparen mussten oder einfach nur Grillfeste veranstalteten oder ob ich das Unternehmen mit seinen Angeboten, sicherlich mit allerbesten Vorsätzen, einfach nur schlecht verkaufte?
Es tat mir selbst ganz leid und ich machte mir auch immer Vorwürfe, dass ich nur so wenige Fahrten verkaufte und der Chef mich aber trotz alledem bezahlen musste, was nach 9 Monaten, da teilte er mir dann mit, dass das ganze nicht rentabel sei, aber auch ein Ende hatte.
Seit diesem Zeitpunkt (15.08.03) bin ich wieder einmal mehr und immer noch arbeitssuchend.
Als Bedienung war ich laut Chef die ganzen Jahre über „das beste Pferd im Stall“. Was soll ich dazu sagen? Vielleicht bin ich nicht zu Höherem berufen?
Die mir in der Euroschule und der Personenschifffahrt gegebenen Chancen konnte ich nicht erwartungsgerecht füllen. Kann sein, dass sich das lokal herumgesprochen hat und ich deshalb, weil ich nun mal nichts zu können scheine und - um auf den Beginn dieses Textes wieder Bezug zu nehmen - mir die Anlagen zur Ausübung einer Tätigkeit fehlen, auch nur diese 650.- Euro (brutto) als Volontärsgehalt angeboten bekam (mehr scheine ich einfach nicht wert zu sein).
Knapp 35 Jahre und noch immer so hilflos und verloren wie ein kleines Kind!
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Donnerstag, 1. April 2004
Zeitzeugen des verstreichenden Augenblicks
pattyv, 15:55h
Die beiden Akkus der Kamera sind - nach meinem subjektiven Empfinden nach einem viel zu lang benötigenden Prozedere (14 Stunden!) - wieder vollständig geladen (war gestern photographierend unterwegs).
Klammheimlich erschlichen sich die Minuten im augenblicksverschlingenden Vollzug den Vormittag, der inzwischen schon die Mittagsstunde hinter sich ließ, um einen gemütlichen Nachmittag sonnestrahlend begrüßen zu dürfen.
Eigentlich wäre ich heute um 11:00 Uhr mit Manfred, dem Regisseur, verabredet gewesen, doch da die Premiere seines neuen Theaterstücks am Samstag ansteht, scheint auch ihm die Zeit zwischen den Fingern seiner Wahrnehmung zu entfleuchen, weshalb er mich gestern das Treffen nicht wahrnehmen könnend entschuldigend anrief, um es nun schon die zweite Woche in Folge abzusagen, was mir aufgrund meiner derzeitigen, sich im Nachdenken verlierenden Phase, auch gar nicht mal so unrecht kam, obwohl er ein wirklich angenehmer und interessanter Zeitgenosse ist.
Da für die kommenden Tage leider wieder lichttrübere Stunden vorausgesagt wurden, möchte ich den heutigen an mir nicht wind- und sonnenunberührt verstreichen lassen, dafür schätze ich diese kostbaren, der Natur mehr und mehr Leben einhauchende Wetterphasen viel zu sehr.
Das mir so ins Blut über gegangene ausgiebige Duschen werde ich aus eben diesen Gründen auch verkürzen, um die Botschaften des Frühlings früher und sinnreicher zu genießen .
Klammheimlich erschlichen sich die Minuten im augenblicksverschlingenden Vollzug den Vormittag, der inzwischen schon die Mittagsstunde hinter sich ließ, um einen gemütlichen Nachmittag sonnestrahlend begrüßen zu dürfen.
Eigentlich wäre ich heute um 11:00 Uhr mit Manfred, dem Regisseur, verabredet gewesen, doch da die Premiere seines neuen Theaterstücks am Samstag ansteht, scheint auch ihm die Zeit zwischen den Fingern seiner Wahrnehmung zu entfleuchen, weshalb er mich gestern das Treffen nicht wahrnehmen könnend entschuldigend anrief, um es nun schon die zweite Woche in Folge abzusagen, was mir aufgrund meiner derzeitigen, sich im Nachdenken verlierenden Phase, auch gar nicht mal so unrecht kam, obwohl er ein wirklich angenehmer und interessanter Zeitgenosse ist.
Da für die kommenden Tage leider wieder lichttrübere Stunden vorausgesagt wurden, möchte ich den heutigen an mir nicht wind- und sonnenunberührt verstreichen lassen, dafür schätze ich diese kostbaren, der Natur mehr und mehr Leben einhauchende Wetterphasen viel zu sehr.
Das mir so ins Blut über gegangene ausgiebige Duschen werde ich aus eben diesen Gründen auch verkürzen, um die Botschaften des Frühlings früher und sinnreicher zu genießen .
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Mittwoch, 31. März 2004
Wann beginnt das Leben?
pattyv, 14:22h
Ich glaube nicht, dass ich bereit bin, den entsagenden, ja verzichtenden Weg noch weiter zu gehen.
„Irgendwann, ja irgendwann fängt dein Leben auch mal an“, sage ich mir schon seit Jahren, doch es plätschert - von einigen Ausnahmewogen abgesehen - so dahin.
Habe eben (nachdem ich es seit Stunden hinausgezögert habe) mit allem Mut, den ich für diese heikle Frage benötigte, das Arbeitsamt in einer anderen Stadt (hier in Wü hätte ich mich zu sehr geschämt) angerufen, um zu erfragen, ob sie mir nicht, wenn ich die Stelle denn bekäme, einen kleinen Zuschuss gewähren könnten (dachte so an ein Drittel der Arbeitslosenhilfe, womit sie künftig ja noch immer zwei Drittel einsparen würden), doch das sei nicht möglich, hieße es.
515.- Euro für einen Vollzeitjob, ich kann und will davon nicht leben müssen, man kann mich deshalb auch an die Wand stellen und steinigen. Ich will es nicht! Karls Tochter ist in ihrem ersten Ausbildungsjahr als Verkäuferin bei Aldi. Selbst sie bekommt mehr. Der BaFöG-Satz – auch er ist höher!
Vielleicht wäre es anders, wenn ich 16 oder 18 Jahre alt wäre, noch bei meinen Eltern leben würde und das meine erste Ausbildung wäre, aber so?
Ich bin bald 35 Jahre alt, kann noch nichts, außer einen Schreibtisch, ein Bett, ein PC und eine Kamera mein eigen nennen. Mich mittels Heirat finanziell abzusichern ist definitiv nicht das, was ich als gut heißen kann. Ich will mein Leben alleine finanzieren können, will von niemandem abhängig sein, was sicherlich lachhaft erscheinen mag, da ich gerade Arbeitslosenhilfe beziehe.
Wenn dieses „auf-den-eigenen-Füßen-stehen“ gewährleistet ist, spricht auch nichts dagegen, aus Liebe – und nur aus diesem Grund (!) – zu heiraten bzw. „alles-in-einen-Topf-zu-werfen“, aber so?
Vielleicht mangelt es mir auch nur an Bescheidenheit? Einst, als ich mich vom Hauptschulabschluss bis zum Abschluss (im Jahr 2000) meiner beiden Studiengänge durchgehangelt habe, dachte ich immer, dass sich meine Chancen, einen „anständigen“ Job zu finden, verbessern würden, aber diese, ja meine Realität, ist so gänzlich anders!
Wann fängt also mein Leben, mein ganz normales Leben, das ich sicherlich nicht in luxuriösem Reichtum verbringen wollte (ich möchte nur einen Job mit einem „angemessenen“ und lebbaren Gehalt), auf das ich inzwischen aufgrund der ganzen Erfahrungen aber nicht mehr so viel Lust habe, an?
„Irgendwann, ja irgendwann fängt dein Leben auch mal an“, sage ich mir schon seit Jahren, doch es plätschert - von einigen Ausnahmewogen abgesehen - so dahin.
Habe eben (nachdem ich es seit Stunden hinausgezögert habe) mit allem Mut, den ich für diese heikle Frage benötigte, das Arbeitsamt in einer anderen Stadt (hier in Wü hätte ich mich zu sehr geschämt) angerufen, um zu erfragen, ob sie mir nicht, wenn ich die Stelle denn bekäme, einen kleinen Zuschuss gewähren könnten (dachte so an ein Drittel der Arbeitslosenhilfe, womit sie künftig ja noch immer zwei Drittel einsparen würden), doch das sei nicht möglich, hieße es.
515.- Euro für einen Vollzeitjob, ich kann und will davon nicht leben müssen, man kann mich deshalb auch an die Wand stellen und steinigen. Ich will es nicht! Karls Tochter ist in ihrem ersten Ausbildungsjahr als Verkäuferin bei Aldi. Selbst sie bekommt mehr. Der BaFöG-Satz – auch er ist höher!
Vielleicht wäre es anders, wenn ich 16 oder 18 Jahre alt wäre, noch bei meinen Eltern leben würde und das meine erste Ausbildung wäre, aber so?
Ich bin bald 35 Jahre alt, kann noch nichts, außer einen Schreibtisch, ein Bett, ein PC und eine Kamera mein eigen nennen. Mich mittels Heirat finanziell abzusichern ist definitiv nicht das, was ich als gut heißen kann. Ich will mein Leben alleine finanzieren können, will von niemandem abhängig sein, was sicherlich lachhaft erscheinen mag, da ich gerade Arbeitslosenhilfe beziehe.
Wenn dieses „auf-den-eigenen-Füßen-stehen“ gewährleistet ist, spricht auch nichts dagegen, aus Liebe – und nur aus diesem Grund (!) – zu heiraten bzw. „alles-in-einen-Topf-zu-werfen“, aber so?
Vielleicht mangelt es mir auch nur an Bescheidenheit? Einst, als ich mich vom Hauptschulabschluss bis zum Abschluss (im Jahr 2000) meiner beiden Studiengänge durchgehangelt habe, dachte ich immer, dass sich meine Chancen, einen „anständigen“ Job zu finden, verbessern würden, aber diese, ja meine Realität, ist so gänzlich anders!
Wann fängt also mein Leben, mein ganz normales Leben, das ich sicherlich nicht in luxuriösem Reichtum verbringen wollte (ich möchte nur einen Job mit einem „angemessenen“ und lebbaren Gehalt), auf das ich inzwischen aufgrund der ganzen Erfahrungen aber nicht mehr so viel Lust habe, an?
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Mittwoch, 31. März 2004
Existenzangst
pattyv, 01:20h
Vielleicht wäre es besser gewesen, ich wäre dort nie erschienen?! Kann kein Tag einfach nur mal ruhig, ja sorgenfrei verlaufen?
Die Kurzvariante: Mag sein, dass ich heute einen guten Eindruck hinterließ (einer meiner Gesprächspartner äußerte das auch explizit), doch was bringt jener angesichts dessen, was am Ende der Konversation erst thematisiert wurde und mir nach einem eigenen, begeisterungswürdigen und guten Gefühl, was die Inhalte des Volontariats betrifft, die Hoffnung auf Durchführbarkeit nahm: das Gehalt. Tarifliche Reglungen gibt es vornehmlich nur für Zeitungen und Zeitschriften, da aber der Verlag das Unternehmen einer Zeitungsgruppe ist, ging ich davon aus, dass das Einkommen sich entweder daran orientiere oder doch zumindest ertragbar geringfügiger sei, was sich heute aber als Trugschluss erwies.
Als grober Orientierungswert für Zeitungsvolontäre gilt die Summe von 1.300.- Euro/Monat, was ich in der Ausübung meiner letzten Tätigkeit netto hatte. Im schlechtesten Fall hatte ich so etwas von 1.000 Euro eingeplant, musste mich aber dann mit 650.-/Monat eines Besseren belehren lassen – leider!
Irgendeinen Tod muss ich wohl sterben!
Jetzt gab es endlich mal ein Volontariat in Würzburg (das erste ausgeschriebene dieses Jahr!), ich wurde sogar zum Vorstellungsgespräch eingeladen und dann das! Ich schrieb es bereits kürzlich: Ich will aus vielerlei Gründen in Würzburg bleiben. Vielleicht ist das der Preis, den ich zu zahlen habe?! Andererseits habe ich von all den anderen im Bundesgebiet gestreuten, pressebefassenden Bewerbungen noch kein positives Feedback erhalten, womit ja noch nicht mal eine Entscheidung anstünde, obwohl ich weiß, dass Würzburg aus rein finanzieller Hinsicht mit Abstand das kopfschüttelndste Angebot offerierte.
Auch wenn Geld mit Gewissheit nicht ALLES ist, man braucht es zum Leben und ich weiß nicht, inwieweit mir das mit oben genannter Summe (650.-Eur/Monat) über einen Zeitraum von 24 Monate (Zeitraum des Volontariats) überhaupt möglich sein könnte. Miete, Telefon, Handy, Internet, ...
Deutschland, wohin gehst Du? Wer oder was begründet diese Einkommensdifferenzen?
Steht es mir zu, mich zu beschweren?
Darf ich zu Recht Existenzängste haben?
Bin ich in meinem Denken zu arrogant?
Ich weiß nicht, ob man mich nicht wieder einmal mehr falsch verstehen wird, und ich weiß auch, dass das auf Dauer keine Lösung sein kann, aber momentan bekomme ich mehr Arbeitslosenhilfe und lebe damit schon ringend, obwohl ich mir das nicht anzumerken lassen versuche.
Ich weiß auch nicht, was ich (finanziell) erwarte und wahrscheinlich ist es wirklich maßlos arrogant, aber sind mit knapp 35 Jahren und zwei absolvierten Studiengängen 515.- Eur/Monat netto (die blieben mir von den 650.-) zur Bestreitung eines Lebens nicht etwas wenig?
Bis dato bin ich nur auf Unverständnis gestoßen, befürchte auch – meinem Gefühl der Weltunzugehörigkeit wegen -, dass das die hiesigen Leser nicht sehr viel anders sehen werden und ich mich möglicherweise auch noch in ein verabscheuungswürdiges Licht geschrieben habe.
Die Kurzvariante: Mag sein, dass ich heute einen guten Eindruck hinterließ (einer meiner Gesprächspartner äußerte das auch explizit), doch was bringt jener angesichts dessen, was am Ende der Konversation erst thematisiert wurde und mir nach einem eigenen, begeisterungswürdigen und guten Gefühl, was die Inhalte des Volontariats betrifft, die Hoffnung auf Durchführbarkeit nahm: das Gehalt. Tarifliche Reglungen gibt es vornehmlich nur für Zeitungen und Zeitschriften, da aber der Verlag das Unternehmen einer Zeitungsgruppe ist, ging ich davon aus, dass das Einkommen sich entweder daran orientiere oder doch zumindest ertragbar geringfügiger sei, was sich heute aber als Trugschluss erwies.
Als grober Orientierungswert für Zeitungsvolontäre gilt die Summe von 1.300.- Euro/Monat, was ich in der Ausübung meiner letzten Tätigkeit netto hatte. Im schlechtesten Fall hatte ich so etwas von 1.000 Euro eingeplant, musste mich aber dann mit 650.-/Monat eines Besseren belehren lassen – leider!
Irgendeinen Tod muss ich wohl sterben!
Jetzt gab es endlich mal ein Volontariat in Würzburg (das erste ausgeschriebene dieses Jahr!), ich wurde sogar zum Vorstellungsgespräch eingeladen und dann das! Ich schrieb es bereits kürzlich: Ich will aus vielerlei Gründen in Würzburg bleiben. Vielleicht ist das der Preis, den ich zu zahlen habe?! Andererseits habe ich von all den anderen im Bundesgebiet gestreuten, pressebefassenden Bewerbungen noch kein positives Feedback erhalten, womit ja noch nicht mal eine Entscheidung anstünde, obwohl ich weiß, dass Würzburg aus rein finanzieller Hinsicht mit Abstand das kopfschüttelndste Angebot offerierte.
Auch wenn Geld mit Gewissheit nicht ALLES ist, man braucht es zum Leben und ich weiß nicht, inwieweit mir das mit oben genannter Summe (650.-Eur/Monat) über einen Zeitraum von 24 Monate (Zeitraum des Volontariats) überhaupt möglich sein könnte. Miete, Telefon, Handy, Internet, ...
Deutschland, wohin gehst Du? Wer oder was begründet diese Einkommensdifferenzen?
Steht es mir zu, mich zu beschweren?
Darf ich zu Recht Existenzängste haben?
Bin ich in meinem Denken zu arrogant?
Ich weiß nicht, ob man mich nicht wieder einmal mehr falsch verstehen wird, und ich weiß auch, dass das auf Dauer keine Lösung sein kann, aber momentan bekomme ich mehr Arbeitslosenhilfe und lebe damit schon ringend, obwohl ich mir das nicht anzumerken lassen versuche.
Ich weiß auch nicht, was ich (finanziell) erwarte und wahrscheinlich ist es wirklich maßlos arrogant, aber sind mit knapp 35 Jahren und zwei absolvierten Studiengängen 515.- Eur/Monat netto (die blieben mir von den 650.-) zur Bestreitung eines Lebens nicht etwas wenig?
Bis dato bin ich nur auf Unverständnis gestoßen, befürchte auch – meinem Gefühl der Weltunzugehörigkeit wegen -, dass das die hiesigen Leser nicht sehr viel anders sehen werden und ich mich möglicherweise auch noch in ein verabscheuungswürdiges Licht geschrieben habe.
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Bestimmende Gedanken
pattyv, 10:50h
Von meiner Angstintensität fühle ich mich wie vor dem Abi.
Nur noch wenige Stunden (13:30 Uhr) , dann steht die "Reifeprüfung" des Vorstellungsgesprächs an. Ich werde kein Wort heraus bekommen, doch ich bin froh, dass das tagelange Angstgefühl und die Anspannung dann wegfallen.
Wenn ich bloß von meinen vorbereiteten Zettel ablesen könnte, kann mir einfach nichts merken!
Nur noch wenige Stunden (13:30 Uhr) , dann steht die "Reifeprüfung" des Vorstellungsgesprächs an. Ich werde kein Wort heraus bekommen, doch ich bin froh, dass das tagelange Angstgefühl und die Anspannung dann wegfallen.
Wenn ich bloß von meinen vorbereiteten Zettel ablesen könnte, kann mir einfach nichts merken!
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Montag, 29. März 2004
Dem Schönen entraubt
pattyv, 22:59h
Was habe ich aus dem Wochenende gelernt? Das Menschen (nicht mein Pan) vorschnell urteilen, mich dieses Verhalten anwidert, ich aber sehr wahrscheinlich nichts daran ändern kann und stattdessen den Ort des Geschehens, der mir bis vor Kurzem noch sehr lieb war, meiden sollte.
Aber was brächte es?
Wenn selbst die reine Anwesenheit schon Zündstoff bietet! Wieso sollte es an anderer Stelle anders sein?
Was lehrt das Leben daraus?
Rückzug - innerer und äußerer!
Aber was brächte es?
Wenn selbst die reine Anwesenheit schon Zündstoff bietet! Wieso sollte es an anderer Stelle anders sein?
Was lehrt das Leben daraus?
Rückzug - innerer und äußerer!
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