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Freitag, 9. Juli 2004
Wen interessiert´s ???
pattyv, 02:31h
Manchmal, so wie heute, frage ich mich, ob es ernsthaft jemanden interessiert, was ich denke, vornehmlich aber auch fühle. Ob es zudem wert ist, schriftlich festgehalten zu werden?
Kai meinte heute, dass ich stolz auf mich sein solle, weil ich gestern meine erste eigene Seite erstellt habe, die am Sonntag erscheinen wird. Ich weiß nicht, vielleicht fehlt mir ja auch der Bezug dazu, aber so etwas wie ein würdebehaftetes Eigenbewusstsein hat sich diesbezüglich bei mir (noch?) nicht entwickelt.
Wie soll ich das nur erklären?
Als cineastische Schwärmerin hätte ich mich über die Kinoseite - hier kündigen wir einen in Bälde startenden Film an - eigentlich freuen müssen. „Eigentlich“ insofern, als dass ich gerne über einen Film berichtet hätte, der mir einerseits zusagt und mich zudem auch anspricht, wobei mir das leider verwehrt blieb, da das vom Verleih zur Verfügung gestellte Bildmaterial der Filme, unseren Ansprüchen nicht genügte und ich deshalb über „(T)raumschiff Suprise – Periode 1“ mit Michael "Bully" Herbig berichten musste. Des Lerneffekts wegen ist die Auswahl des Films natürlich völlig zweitrangig, ungeachtet dessen hätte mir es unter anderen Umständen vielleicht mehr Freude gemacht, wobei ich das Bild meines Empfindens darüber jetzt nicht gänzlich in dunklen Farben zeichnen möchte.
Zurück zur Ausgangsfrage: Bin ich stolz, dass ich meine erste Seite kreiert, alleine das Wort trifft den wahren Kerngehalt dessen, was ich gestern – immer wieder mit Kais Hilfe – tat, habe?
Unter Berücksichtigung der im Handbuch geforderten Stilvorlagen hatte ich freie Wahl, was das Layout betrifft. Redaktionell betrachtet leistete ich aber gar keine Arbeit, da die Texte, selbst die Bildunterzeilen für die Photos, schon über die Presseinfo des Verleihs zur Verfügung gestellt wurden.
Weshalb sollte ich also Stolz empfinden, wenn ich kaum etwas leiste? Gut, ich habe mir überlegt, welches Bild wir wie freistellen und wie die anderen Bilder angeordnet werden, auch dass ich ein Photo in einer ufoförmigen Elypse untergebracht haben möchte, aber ist das ein Grund, stolz zu sein?
Meines Erachtens müsste ich vielmehr eigenrecherchierte Beiträge bringen, was nach wie vor viel zu kurz kommt. Irgendwie befürchte ich, dass die zwei Jahre des Volontariats dahineilen und ich so gut wie nichts gelernt habe.
Vorhin rief Karo, die mit ihrer Diplomarbeit zeitlich so allmählich ins Schleudern gerät, an. Ich solle mir für nächsten Samstag nichts vornehmen, denn an diesem Tag (nur an diesem!) müsse das Korrekturlesen über die Bühne gehen. Sie erzählte etwas von Schadensbegrenzung, die aus der Disharmonie der unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Prüfer resultiere, weshalb sie bis heute am Thema vorbeigeschrieben hätte, wodurch alles Bisherige nichtig sei und sie deshalb innerhalb von ca. zehn Tagen alles neu schreiben müsse, wobei es aber unmöglich sei, warum habe ich auch nicht so genau verstanden, mir zwischendurch bereits erstellte Seiten zukommen zu lassen. Obwohl mein Pan Verständnis dafür zeigte, trübte es doch ein wenig seine Laune, da der Samstag in der Regel der einzige Tag in der Woche ist, der uns gänzlich und komplett alleine gehört, so seine Worte.
Kai kränkelt seit zwei Tagen, will aber einfach nicht zum Arzt, schluckte stattdessen innerhalb von 24 Stunden 22 Tabletten (zur Schmerztilgung dann auch in Kombination mit reichlich Alkohol, was seinen Äußerungen zufolge half), was ich einfach nicht gutheißen kann. Was soll ich machen? Er ist 41 Jahre alt! Alt genug, um zu wissen, dass dieser unpflegliche Umgang mit sich selbst keine Lösung sein kann. Alt genug, um zu wissen, dass Antibiotika kein Allheilmittel ist, dass man sich, auch wenn man Beziehungen hat, einfach selbst verordnet. Es seien die Lymphdrüsen am Hals, die immer wieder anschwellen und unglaubliche Schmerzen verursachen würden, die er selbst seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde. Er war vor zwei Jahren deshalb schon bei mehreren Ärzten, die allesamt nichts feststellen konnten. Selbst wenn es so war, wieso wirft er die Flinte ins Korn? Meiner Ansicht nach hat alles, was einem menschlichen Körper von Innen heraus krankheitsbedingt ereilt, eine Ursache, die es primär zu eruieren und der es sekundär gezielt zu begegnen gilt.
Wenn er nur ein bisschen Einsicht zeigen und mit seinem starren Weltverständnis nicht alles blockieren würde! Ich habe ihm heute mehrfach gesagt, dass er zum Arzt gehen soll. Es kann doch nicht meine Aufgabe sein, ihn gewaltsam in medizinische Obhut zu schleppen. Andererseits jammert – das ist aber in keinster Weise negativ oder vorwurfsvoll gemeint – er, wie schlecht es ihm gehe.
Irgendwann benötige ich auch die Zeit und den Raum für eigene Angelegenheiten. Ich kann nicht immer bloß bei den anderen sein. Irgendwann muss sich der Focus im gesunden Rahmen wieder auf sich selbst konzentrieren, um aus sich heraus stark zu sein.
Kai meinte heute, dass ich stolz auf mich sein solle, weil ich gestern meine erste eigene Seite erstellt habe, die am Sonntag erscheinen wird. Ich weiß nicht, vielleicht fehlt mir ja auch der Bezug dazu, aber so etwas wie ein würdebehaftetes Eigenbewusstsein hat sich diesbezüglich bei mir (noch?) nicht entwickelt.
Wie soll ich das nur erklären?
Als cineastische Schwärmerin hätte ich mich über die Kinoseite - hier kündigen wir einen in Bälde startenden Film an - eigentlich freuen müssen. „Eigentlich“ insofern, als dass ich gerne über einen Film berichtet hätte, der mir einerseits zusagt und mich zudem auch anspricht, wobei mir das leider verwehrt blieb, da das vom Verleih zur Verfügung gestellte Bildmaterial der Filme, unseren Ansprüchen nicht genügte und ich deshalb über „(T)raumschiff Suprise – Periode 1“ mit Michael "Bully" Herbig berichten musste. Des Lerneffekts wegen ist die Auswahl des Films natürlich völlig zweitrangig, ungeachtet dessen hätte mir es unter anderen Umständen vielleicht mehr Freude gemacht, wobei ich das Bild meines Empfindens darüber jetzt nicht gänzlich in dunklen Farben zeichnen möchte.
Zurück zur Ausgangsfrage: Bin ich stolz, dass ich meine erste Seite kreiert, alleine das Wort trifft den wahren Kerngehalt dessen, was ich gestern – immer wieder mit Kais Hilfe – tat, habe?
Unter Berücksichtigung der im Handbuch geforderten Stilvorlagen hatte ich freie Wahl, was das Layout betrifft. Redaktionell betrachtet leistete ich aber gar keine Arbeit, da die Texte, selbst die Bildunterzeilen für die Photos, schon über die Presseinfo des Verleihs zur Verfügung gestellt wurden.
Weshalb sollte ich also Stolz empfinden, wenn ich kaum etwas leiste? Gut, ich habe mir überlegt, welches Bild wir wie freistellen und wie die anderen Bilder angeordnet werden, auch dass ich ein Photo in einer ufoförmigen Elypse untergebracht haben möchte, aber ist das ein Grund, stolz zu sein?
Meines Erachtens müsste ich vielmehr eigenrecherchierte Beiträge bringen, was nach wie vor viel zu kurz kommt. Irgendwie befürchte ich, dass die zwei Jahre des Volontariats dahineilen und ich so gut wie nichts gelernt habe.
Vorhin rief Karo, die mit ihrer Diplomarbeit zeitlich so allmählich ins Schleudern gerät, an. Ich solle mir für nächsten Samstag nichts vornehmen, denn an diesem Tag (nur an diesem!) müsse das Korrekturlesen über die Bühne gehen. Sie erzählte etwas von Schadensbegrenzung, die aus der Disharmonie der unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Prüfer resultiere, weshalb sie bis heute am Thema vorbeigeschrieben hätte, wodurch alles Bisherige nichtig sei und sie deshalb innerhalb von ca. zehn Tagen alles neu schreiben müsse, wobei es aber unmöglich sei, warum habe ich auch nicht so genau verstanden, mir zwischendurch bereits erstellte Seiten zukommen zu lassen. Obwohl mein Pan Verständnis dafür zeigte, trübte es doch ein wenig seine Laune, da der Samstag in der Regel der einzige Tag in der Woche ist, der uns gänzlich und komplett alleine gehört, so seine Worte.
Kai kränkelt seit zwei Tagen, will aber einfach nicht zum Arzt, schluckte stattdessen innerhalb von 24 Stunden 22 Tabletten (zur Schmerztilgung dann auch in Kombination mit reichlich Alkohol, was seinen Äußerungen zufolge half), was ich einfach nicht gutheißen kann. Was soll ich machen? Er ist 41 Jahre alt! Alt genug, um zu wissen, dass dieser unpflegliche Umgang mit sich selbst keine Lösung sein kann. Alt genug, um zu wissen, dass Antibiotika kein Allheilmittel ist, dass man sich, auch wenn man Beziehungen hat, einfach selbst verordnet. Es seien die Lymphdrüsen am Hals, die immer wieder anschwellen und unglaubliche Schmerzen verursachen würden, die er selbst seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde. Er war vor zwei Jahren deshalb schon bei mehreren Ärzten, die allesamt nichts feststellen konnten. Selbst wenn es so war, wieso wirft er die Flinte ins Korn? Meiner Ansicht nach hat alles, was einem menschlichen Körper von Innen heraus krankheitsbedingt ereilt, eine Ursache, die es primär zu eruieren und der es sekundär gezielt zu begegnen gilt.
Wenn er nur ein bisschen Einsicht zeigen und mit seinem starren Weltverständnis nicht alles blockieren würde! Ich habe ihm heute mehrfach gesagt, dass er zum Arzt gehen soll. Es kann doch nicht meine Aufgabe sein, ihn gewaltsam in medizinische Obhut zu schleppen. Andererseits jammert – das ist aber in keinster Weise negativ oder vorwurfsvoll gemeint – er, wie schlecht es ihm gehe.
Irgendwann benötige ich auch die Zeit und den Raum für eigene Angelegenheiten. Ich kann nicht immer bloß bei den anderen sein. Irgendwann muss sich der Focus im gesunden Rahmen wieder auf sich selbst konzentrieren, um aus sich heraus stark zu sein.
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Dienstag, 6. Juli 2004
Gedankenssplitter
pattyv, 10:31h
Ich liebe diese Morgen, an denen ich erwache und es draußen nicht nur hell, sondern auch sonnig ist und der Tag witterungsbedingt ein vielversprechender zu werden scheint. Steigerungsfähig wäre dieser Umstand alleine nur noch durch die Begebenheit, wenn dieser Tag ohne berufliche Pflicht wäre und ich über die Zeit des selben gänzlich alleine verfügen könnte, was nicht heißen soll, dass ich unglücklich darüber bin, dass ich im festen Arbeitsverhältnis stehe, das ich vor gar nicht allzu langer Zeit so sehr ersehnt habe.
Zum genießenden Glück gibt es den Feierabend!
Zum genießenden Glück gibt es den Feierabend!
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Dienstag, 6. Juli 2004
Grenzgänger
pattyv, 01:58h
Ich muss und möchte lernen, anderen Grenzen zu setzen, die ich ziehen muss, um mich selbst zu schützen. Gerade jetzt habe ich einmal mehr das Gefühl, dass meine heutige Grenze von jemandem, der diese Zeilen selbst nie lesen wird, überschritten wurde. Ich muss nicht immer über alle Maßen höflich sein, bloß damit andere nicht traurig sind. Irgendwann sollte ich mir selbst einmal so wichtig sein, dass ich mich selbst, den gesunden – und nur den (!) - Egoismus berücksichtigend, als so wertvoll erachte, dass ich, von Notsituationen abgesehen, zunächst einmal dafür sorge, dass es mir psychisch und physisch gut geht, um in Folge dem freundschaftlich oder gesellschaftlichen sozialen Engagement nachzukommen.
Wie plump und unachtsam manche Menschen doch sind, obgleich sie denken, dass ihr Verhalten korrekt ist!
Andererseits lote ich selbst gelegentlich die Grenzen des Gegenübers aus, um zu erfahren, wie weit er/sie zu gehen bereit ist, um sukzessive, mit Hilfe dieser Erfahrung, mein Menschenbild in einen größeren Gesamtzusammenhang, der Zeit zur Reife benötigt, zu bringen.
Und wieder packt mich die Müdigkeit. Bin heute morgen mit dem Pan schon irgendwann um 05:00 Uhr morgens aufgestanden, so dass mein wiederkehrendes Einnicken beim Schreiben dieser Zeilen nicht weiter verwunderlich ist.
Nachdem mich am Wochenende ein Backenzahn mehrfach geplagt hat, konnte ich mich heute dazu durchringen, einen Termin beim Zahnarzt zu arrangieren, wobei ich als „alte Schissermaus der Nation“ am liebsten nichts davon wüsste, aber ich weiß ja auch, dass das Leid durch Ignoranz, die in der Vermeidung des Zahnarztbesuchs läge, nicht weniger wird....
Wie plump und unachtsam manche Menschen doch sind, obgleich sie denken, dass ihr Verhalten korrekt ist!
Andererseits lote ich selbst gelegentlich die Grenzen des Gegenübers aus, um zu erfahren, wie weit er/sie zu gehen bereit ist, um sukzessive, mit Hilfe dieser Erfahrung, mein Menschenbild in einen größeren Gesamtzusammenhang, der Zeit zur Reife benötigt, zu bringen.
Und wieder packt mich die Müdigkeit. Bin heute morgen mit dem Pan schon irgendwann um 05:00 Uhr morgens aufgestanden, so dass mein wiederkehrendes Einnicken beim Schreiben dieser Zeilen nicht weiter verwunderlich ist.
Nachdem mich am Wochenende ein Backenzahn mehrfach geplagt hat, konnte ich mich heute dazu durchringen, einen Termin beim Zahnarzt zu arrangieren, wobei ich als „alte Schissermaus der Nation“ am liebsten nichts davon wüsste, aber ich weiß ja auch, dass das Leid durch Ignoranz, die in der Vermeidung des Zahnarztbesuchs läge, nicht weniger wird....
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Samstag, 3. Juli 2004
Das Ziel vor Augen, den Wunsch im Herzen und die Bürden dieses Weges
pattyv, 21:35h
Was für eine strapaziöse Woche! Nicht, dass mir alle Ereignisse, die vornehmlich - auch in den Abendstunden - beruflicher Natur (habe zuletzt gestern Abend auf dem Schauplatz einer im 12. Jahrhundert erbauten Burgruine, der Clingenburg, die einen wundervollen Ausblick über das Maintal und den angrenzenden Spessart und Odenwald gewährt, Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ genossen) waren, missfielen, doch für die Aufnahmekapazität meiner mir selbst geschaffenen, in der Gewohnheit weilenden Seele, die ihren Alltag nach der berufsbedingten Pflicht vornehmlich damit verbringt, Ruhe zu suchen, waren diese ganzen letzten Tage, unabhängig davon, dass sie auch den Kunstsinn ansprachen und inspirierten, eine Überflutung meiner Wahrnehmungsmöglichkeiten, die aufgrund der relativ pausenlosen Aneinanderreihung kaum Platz zur Verarbeitung ließen.
Im Augenblick verspüre ich lediglich eine mich von innen tief durchflutende Müdigkeit, der ich mich heute mit Präferenz zur Faulheit sehr gerne ergebe, obgleich der Abend einige veranstaltungsbedingte Möglichkeiten zum Vertreib (Altstadtfest in Tauberbischofsheim, Würzburgs legendäre Kiliani, für die ich am Donnerstag bei der Pressebegehung überraschend viele Freikarten erhielt, Mozarts kleine Nachtmusik im Hofgarten der Residenz oder die „MTV Campus Invasion“, deren Töne bereits jetzt zu mir herüberschwappen) bietet. Im genaueren Nachdenken über die Gestaltung des heutigen Abends formiert sich doch ein großer Wunsch heraus: Musik hören oder TV sehen mit dem Pan. Eins von beiden, je nachdem, was uns vorzugsweise beliebt.
Ansonsten ärgere ich mich schon die ganze darüber, dass ich, was das Verfassen von Texten betrifft, kaum etwas veröffentliche, und ich deshalb in dieser Hinsicht – im Vergleich zu den Mainpostvolontären, die nicht nur täglich eine Zeitung herausbringen (wir nur zweimal die Woche) – ins absolute Hintertreffen gerate. Natürlich geht es mir nicht darum, dass ich irgendwo meinen Namen geschrieben sehe, es geht mir vielmehr um die Übung, die Routine, die mir so sehr fehlt und die mich, wenn ich denn tatsächlich mal einen Artikel schreiben darf, zeitlich so vereinnahmt, während andere, eben aus dieser Gewohnheit heraus, mir zeitlich so überlegen sind. Es gibt so viele andere, kleine, zeitverschlingende Tätigkeiten, die diesen Wunsch fast immer verhindern, wobei ich manchmal auch denke, dass Kai, der für mich zuständige Redakteur, dem ich hiermit aber definitiv nichts Schlechtes nachsagen möchte, die Aufgaben lieber selbst erledigt, auch weil die Ausgabe dann WESENTLICH zügiger fertig ist, als wenn ich mit meinem Laienverständnis erste zeitintensive „Gehversuche“ starte. Ich erwähnte es kürzlich schon einmal: Ich möchte eine vorzügliche Redakteurin, der absichtlich keine Steine in den Weg geworfen, andererseits auch aber auch nichts geschenkt wird, werden. Ich möchte aus Leistung heraus, die ich mir selbst – mit Anleitung von Außen - erarbeitet habe, glänzen. Nicht mehr, aber unter keinen Umständen weniger ist mein Ziel, das ich unter den derzeitigen Bedingungen leider sehr gefährdet sehe.
Ich wünschte, ich könnte in irgend einer Zukunft einmal so vortrefflich schreiben, dass bei den Menschen, die meinen Namen unter einem Artikel lesen, eine positive Assoziation, eine Art stille Anerkennung und Wertschätzung entsteht, weil sie sich in dem, was sie lesen, gut aufgehoben, akzeptiert, ernst genommen und geachtet fühlen.
Im Augenblick verspüre ich lediglich eine mich von innen tief durchflutende Müdigkeit, der ich mich heute mit Präferenz zur Faulheit sehr gerne ergebe, obgleich der Abend einige veranstaltungsbedingte Möglichkeiten zum Vertreib (Altstadtfest in Tauberbischofsheim, Würzburgs legendäre Kiliani, für die ich am Donnerstag bei der Pressebegehung überraschend viele Freikarten erhielt, Mozarts kleine Nachtmusik im Hofgarten der Residenz oder die „MTV Campus Invasion“, deren Töne bereits jetzt zu mir herüberschwappen) bietet. Im genaueren Nachdenken über die Gestaltung des heutigen Abends formiert sich doch ein großer Wunsch heraus: Musik hören oder TV sehen mit dem Pan. Eins von beiden, je nachdem, was uns vorzugsweise beliebt.
Ansonsten ärgere ich mich schon die ganze darüber, dass ich, was das Verfassen von Texten betrifft, kaum etwas veröffentliche, und ich deshalb in dieser Hinsicht – im Vergleich zu den Mainpostvolontären, die nicht nur täglich eine Zeitung herausbringen (wir nur zweimal die Woche) – ins absolute Hintertreffen gerate. Natürlich geht es mir nicht darum, dass ich irgendwo meinen Namen geschrieben sehe, es geht mir vielmehr um die Übung, die Routine, die mir so sehr fehlt und die mich, wenn ich denn tatsächlich mal einen Artikel schreiben darf, zeitlich so vereinnahmt, während andere, eben aus dieser Gewohnheit heraus, mir zeitlich so überlegen sind. Es gibt so viele andere, kleine, zeitverschlingende Tätigkeiten, die diesen Wunsch fast immer verhindern, wobei ich manchmal auch denke, dass Kai, der für mich zuständige Redakteur, dem ich hiermit aber definitiv nichts Schlechtes nachsagen möchte, die Aufgaben lieber selbst erledigt, auch weil die Ausgabe dann WESENTLICH zügiger fertig ist, als wenn ich mit meinem Laienverständnis erste zeitintensive „Gehversuche“ starte. Ich erwähnte es kürzlich schon einmal: Ich möchte eine vorzügliche Redakteurin, der absichtlich keine Steine in den Weg geworfen, andererseits auch aber auch nichts geschenkt wird, werden. Ich möchte aus Leistung heraus, die ich mir selbst – mit Anleitung von Außen - erarbeitet habe, glänzen. Nicht mehr, aber unter keinen Umständen weniger ist mein Ziel, das ich unter den derzeitigen Bedingungen leider sehr gefährdet sehe.
Ich wünschte, ich könnte in irgend einer Zukunft einmal so vortrefflich schreiben, dass bei den Menschen, die meinen Namen unter einem Artikel lesen, eine positive Assoziation, eine Art stille Anerkennung und Wertschätzung entsteht, weil sie sich in dem, was sie lesen, gut aufgehoben, akzeptiert, ernst genommen und geachtet fühlen.
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Mittwoch, 30. Juni 2004
Zwangsjacke oder Therapie?
pattyv, 01:35h
Vielleicht sollte ich doch in Therapie? Allmählich bewerkstellige ich mein Leben nicht mehr. Ich will es alleine leben können, will mich nicht mehr unterwerfen, aus Höflichkeit anpassen müssen. Immer ist es nie genug, was ich gebe. Warum sind die Menschen mit dem, was ich freiwillig (manchmal sogar nur aus schlechtem Gewissen heraus) gebe, nicht zufrieden? Ich will mich diesem Druck, nicht genügend zu sein, einfach nicht mehr aussetzen. Vielleicht sollte ich mich isolieren, mich dem allem entziehen, mich auf nichts mehr einlassen, gar nichts mehr geben, wieder im Internet leben, wo mir niemand zu nah kommen kann. Ich will nicht – und schon gar nicht mit nonverbal-emotionalen Methoden -, dass jemand etwas von mir einfordert.
Mein Schwachpunkt ist das schlechte Gewissen, das man mir sehr zügig und gut aufladen kann, wodurch ich aber viel zu leicht lenkbar bin. Mir ist das alles zuwider. Ich möchte auch mal in Leichtigkeit schwelgen können. Vielleicht bin ich ungerecht und unfair, weil ich mich mit meinem Anliegen selbst in den Mittelpunkt stelle, das sozial agierende Miteinander aber mindestens immer aus zwei Personen besteht? Ich weiß nicht, ob es so ist?! Wie auch immer, meines Erachtens kann es nicht der richtige Weg sein, seine eigenen gesunden Grenzen zum Wohl eines anderen zu übertreten, nur damit dessen aufkeimende oder existierende Traurigkeit reduziert bzw. dezimiert wird. So kann Leben nicht funktionieren!
Wer sieht bis zum Grund des dunklen Ozeans, wo der Morast der daseinsbedingten Prägung in den tiefsten Schlammschichten weilt, die das Ergebnis der verschiedenen Lebensbewälttigungsstrategien aufsummieren und insofern ein anderes Agieren verhindern?
Mein Schwachpunkt ist das schlechte Gewissen, das man mir sehr zügig und gut aufladen kann, wodurch ich aber viel zu leicht lenkbar bin. Mir ist das alles zuwider. Ich möchte auch mal in Leichtigkeit schwelgen können. Vielleicht bin ich ungerecht und unfair, weil ich mich mit meinem Anliegen selbst in den Mittelpunkt stelle, das sozial agierende Miteinander aber mindestens immer aus zwei Personen besteht? Ich weiß nicht, ob es so ist?! Wie auch immer, meines Erachtens kann es nicht der richtige Weg sein, seine eigenen gesunden Grenzen zum Wohl eines anderen zu übertreten, nur damit dessen aufkeimende oder existierende Traurigkeit reduziert bzw. dezimiert wird. So kann Leben nicht funktionieren!
Wer sieht bis zum Grund des dunklen Ozeans, wo der Morast der daseinsbedingten Prägung in den tiefsten Schlammschichten weilt, die das Ergebnis der verschiedenen Lebensbewälttigungsstrategien aufsummieren und insofern ein anderes Agieren verhindern?
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