Donnerstag, 26. August 2004
Die Angst samt schimmernder Vofreude
Zwei Tage noch, dann stehe ich Hämpfling alleine in der Verantwortung der Bad Kissinger Ausgabe – ein Gedanke, mit dem ich mich einfach nicht anfreunden will, weil ich mich nach wie vor so unsicher fühle. Das Verfahren der Produktion ist dort eingänzlich anderes als das, das wir in Würzburg pflegen. Aber nicht nur das. Am meisten erstaunten mich die Qualitätsunterschiede, die in Würzburg weitaus höher sind, was meines Erachtens wohl darin begründet liegt, dass wir uns – mit den Verantwortlichen - im Haupthaus befinden und die dort natürlich einen gesonderten Augenmerk auf das kreierte Produkt haben. Redaktions- und/oder Ausgabenbesprechungen sind in Bad Kissingen ein Fremdwörter.

Wovor ich dann Angst habe?

Es ist die Verantwortung im Allgemeinen, dieses „für-etwas-einstehen“, von dem ich glaube, es nicht zu können, die Kluft zwischen der Theorie und Praxis.

Habe heute einen Deal zu arrangieren versucht: Wenn ich Glück habe, kann ich am kommenden Dienstag, dem Tag der Produktion, meine erste Bad Kissinger Ausgabe, mit in Würzburg erstellen, wo ich zumindest erfahrene Kollegen habe, die ich fragen könnte, wenn sich systembezogene Fehler oder andere Schwierigkeiten ergäben. Hoffe, dass das Satzstudio mir in diesem Belang auch noch wohl gesonnen ist.

Das Bonbon des Herbstes, die Tickets samt Mietauto für die im Oktober anstehende Reise in die USA, habe ich heute Mittag bezahlt, so dass zumindest dieser in naher Zukunft liegende regenerative Gedanke stets ein Licht der Vorfreude in die trüben Ereignisse des derzeitigen angstbehafteten Tages zu werfen vermag.

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Dienstag, 24. August 2004
Faule Ratte
Was nicht tötet, härtet ab. Dieser Gedanke trug mich heute durch den Tag. Ich hätte ihn würgen können!

Wen?

Thomas!

Kai sagte mal zu mir: „Wenn Du irgendwo Urlaubsvertretung machst, ist es Aufgabe des vor Ort zuständigen Redakteurs, Dir den kommenden Aufmacher der ersten Woche, in der diese Person nicht mehr da ist, vorzubereiten. Irgendwie scheint diesbezüglich in Bad Kissingen aber alles schief zu laufen. Ich D U R F T E bereits heute, obwohl Thomas derzeit ja noch da ist, den Aufmacher – Hartz IV - für die Mittwochsausgabe anfertigen. Worüber ich mich wirklich ärgerte war der Umstand, dass ich bereits am Freitag eine Umfrage dazu machte und mir Thomas zu jenem Zeitpunkt noch nichts von einer Titelstory erzählte. Sonst hätte ich das Wochenende nämlich auch ausgiebiger darüber recherchieren können und hätte den Überraschungsanschlag, den ich neben einem anderen Artikel, bei dem es aufgrund meiner geographischen Unzugehörigkeit nicht minder reichlich in Erfahrung zu bringen gab, erledigen sollte, heute sicher nicht als so dumpf empfunden.

Thomas macht es sich bequem. Während er mich auf Termine schickt, erlaubt er sich, erst um 12.45 Uhr zur Arbeit zu kommen, was mir ein „wir wundern uns manchmal schon selbst über ihn“ von den anderen Kollegen zur Erklärung einbrachte. Ich will mich selbst gar nicht ausnehmen! Das Thema Pünktlichkeit ist das, an dem es bei mir noch reichlich zu verbessern gibt, dennoch habe ich ein dermaßen großes Zeitloch von dem ungefähren Arbeitsbeginn um 9.30 Uhr wirklich noch niemals gelassen! Erheiternd war zudem seine um 13.30 Uhr gestartete Anfrage, ob er mir, da er jetzt zur Mittagspause in die Stadt gehe, etwas mitbringen solle, während ich, wenn auch zu jenem Zeitpunkt noch nicht nach Außen erkennbar, mit den Tränen rang, weil mir alles so ausweglos schien. Ich benötigte „Originaltöne“, worauf ich zunächst den Geschäftsstellenleiter des Arbeitsamtes anrief. Allgemeines Blabla, zu einer Stellungnahme in dem Sinn konnte ich ihn nicht bewegen. Auf mein Nachfragen hin nannte er mir noch den Sozialamtsleiter, den ich in dieser Thematik sprechen könnte, wobei ich mich in diesem Dialog mit meiner Unkenntnis so richtig Scham verbrennend in die Nesseln setzte und seinen paragraphenbehafteten Ausführungen nicht mal ansatzweise folgen konnte, worauf ich - nach der Beendigung des Telefonats – wirklich nur noch weinen konnte, was meinem letzten Stückchen Selbstwertgefühl den Boden unter den Füßen entriss. Zu jenem Zeitpunkt war ich so voller Eigenhass und Gleichgültigkeit, dass ich diesen ganzen sch ... Job, bei dem ich mich in diesen knapp vier Monaten meiner Zugehörigkeit so oft überfordert sah und sehe, einfach nicht mehr weiter ausüben wollte, da ich mich anderen mit dieser Schmach nicht weiter zumuten wollte. Diese Wut gegen mich selbst versperrte mir die Aufnahmefähigkeit für die Texte, mit denen ich mich in die Thematik einzulesen gedachte.

Ich weiß nicht wie, aber irgendwie habe ich dann doch etwas zusammengeschustert. Selbst den Text über das Resümee der Theatertage komplettierte ich irgendwie noch, obwohl mir alles so stümperhaft erschien.

Der Gedanke an morgen widert mich an. Deshalb will ich eigentlich auch gar nicht schlafen gehen, weil das Erwachen zwangsläufig damit verbunden ist, dass ich morgen einmal mehr diese 138 ungeliebten Kilometer fahren muss.

Ich solle mir morgen Abend nichts vornehmen, meinte Thomas, schließlich sei Produktionstag!

Nun denn, ... frohes Gelingen, zumal in Bad Kissingen einiges ganz anders als in Würzburg läuft, ich aber weder hier noch dort Seiten zu bauen gelernt habe.

Noch zwölf lange und unsägliche Arbeitstage, dann darf ich wieder nach Wü!

Der Countdown im Kopf pocht ...

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Freitag, 20. August 2004
In die Knie gezwungen
Tag eins in Bad Kissingen – er hat mich niedergeknüppelt (jedes andere Wort träfe nicht den Kerngehalt des empfundenen Gefühls). Als ich abends die Geschäftsstelle verließ, waren meine Sinne dermaßen verwirrt und Daten überflutet, dass ich orientierungslos den Parkplatz suchte. In der Hoffnung, früher gehen zu können, entsagte ich der Mittagspause, was sich später als fatal erwies, da meinem Kopf das mentale Steinschleppen zunehmend die Kräfte entzog und ich geistig mehr und mehr abbaute.
Die Leute vor Ort sind, soweit ich das nach einem Tag beurteilen kann, nett und hilfsbereit. Problematisch erweist sich der Umstand, dass es für mich keinen Computer (Mac) gibt und ich insofern auch nicht dazu kommen werde, meine systembezogenen Defizite bis zu Thomas Urlaubsantritt durch Üben zu minimieren. Jetzt zweifle ich noch mehr daran, dass ich die Vertretung überhaupt realisieren kann. Schade, irgendwie hoffte ich, dass ich meine Angst nach dem ersten Tag ggf. ein wenig reduzieren kann. Weit gefehlt! Der Gedanke an morgen quält mich. Jetzt habe ich seit vielen Wochen erstmalig wieder ein Gefühl in mir, das ich im Verlag in Würzburg überraschender Weise innerhalb einer dauerhaften Beschäftigung nicht mehr empfand: Jenes, mit Unbehagen, an den nächsten Arbeitstag zu denken. Ja, in Würzburg konnte ich sowohl meine Feierabende als auch meine Wochenenden genießen, ohne schon sonntags schlecht gelaunt daran zu denken, was mich bereits am Montag wieder in Beschlag nimmt.

In Bad Kissingen ist es jetzt bereits schon jetzt so Furcht einflößend (obwohl die Leute echte nett sind), dass ich mich am liebsten krank schreiben ließe, bloß um nicht dorthin zu müssen.

Aber keine Bange, ich werde genau das nicht tun!

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Mittwoch, 18. August 2004
Manchmal kommt es anders, ...
Wer auch immer dieses Einsehen mit mir hat, ich schließe ihn in mein heutiges Abendgebet mit ein. Eben läutete mein Handy. Thomas aus Bad Kissingen rief an und fragte, ob ich denn schon losgefahren sei.

Ich: „Nein, aber ich wollte in den nächsten 5 Minuten aufbrechen.“

Er: „Lass es, es reicht, wenn Du morgen früh um 10 Uhr da bist“

Was für eine Erleichterung!

Jetzt habe ganz überraschend frei! Andererseits bleibt so aber auch wieder Zeit, um sich in etwas hineinzusteigern - ein Talent, das ich sehr ausgeprägt besitze.

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Mein Kampfmotto und die Tücken der Freude
Mein Arbeitstag verlief tränenreich, was möglicherweise daran gelegen haben mag, dass die Antennen der Selbstbeobachtung heute aufgrund des Umstands des vorerst letzten Tags in Würzburg besonders sensitiv reagierten. Bei jedem aufkeimenden Problem dachte ich einzig daran, dass ich in relativ unmittelbarer Kürze alles alleine zu bewältigen habe, egal, wie viel Hilfe man mir auch von Außen anbot. Wer jeden Tag eine fertige Zeitung vor sich liegen hat, kann, so vermute ich jetzt einfach mal, nicht ansatzweise erahnen, wie viele Fehler (keine orthographischen) man auf kleinster Fläche machen kann. Nicht dass ich es nicht besser machen will, aber durch meine Unwissenheit innerhalb meiner erst recht kurz im Verlag anwesenden Zeit wird sich jener sicher noch wundern, warum man mir, ausgerechnet mir diese verantwortungsvolle Aufgabe zugedachte. Ich bzw. die Ausgaben werden zum Gespött der Leute. Der Tag heute hat es mir in vielfacher Hinsicht einfach nur bestätigt.

Um die Bedenken und Ängste der anstehenden Wochen mit einer Vorfreude auf etwas Schönes zu nivellieren, wobei inzwischen selbst sie, die Vorfreude, Besorgnisse erzeugt, war ich nach der Arbeit im Reisebüro, wo ich für den Pan und mich für den 23. Oktober einen 10-tägigen Flug nach Jacksonville (Florida) gebucht habe. Von hier aus wollen wir – die Route entlang des Golf von Mexiko nutzend - Alabama und Mississippi durchqueren, um in Louisiana New Orleans zu besichtigen. Ob wir auf dem Rückweg nach Orlando (Ort des Rückflugs) hin die West- oder Nordküste Floridas entlang fahren werden, steht bis jetzt noch nicht fest, wobei ich vermute, dass die Seite des Atlantischen Ozeans (Osten) sicherlich die kühlere (und deshalb von mir möglicherweise auch wenig präferenziertere) sein wird, ich aber ungeachtet dessen dennoch offen für beide Varianten bin.


Und Bad Kissingen?

Dort muss ich – nach den Produktionstagen lassen wir es meist etwas ruhiger angehen - morgen erst um 13 Uhr erscheinen. Ich glaube, wenn Thomas, so heißt der vor Ort ansässige Redakteur, wüsste, welche Lücken ich noch habe, hätte er das Treffen sicherlich auf einen sehr erheblich früheren Zeitpunkt gelegt.

Zumindest kann ich ab morgen die Tage rückwärts zählen, denn wie lautet mein frustrationslinderndes Motto, das ich dem Pan in Zeiten der Not so oft mitteile? „Was einmal begonnen hat, findet auch wieder ein Ende“

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Dienstag, 17. August 2004
Jetzt hilft kein Verdrängen mehr, morgen ist es (leider) soweit
Noch einmal schlafen, wenn ich die kommende Nacht vor Aufregung überhaupt schlafen werde. Jetzt hilft kein Verdrängen mehr! Morgen muss ich definitiv nach Bad Kissingen. Hatte ich jemals soviel Angst oder fühlt sich jene nur so intensiv an, weil sie gerade so aktuell ist? Eineinhalb Wochen wird mir der ortsansässige Redakteur noch helfend zur Seite stehen, die gleiche Zeit soll ich dann gänzlich alleine die Ausgaben erstellen, was mir so unrealisierbar erscheint. Es wäre definitiv gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich das könnte. Wenn ich damit beginnen würde, meine Mankos, die ich noch nicht einmal alle in Worte fassen kann, da mir die technischen Begrifflichkeiten dafür fehlen, aufzuzählen, ich könnte Seite um Seite füllen.

Drei Wochen Bad Kissingen, drei Wochen Urlaubsvertretung, die ich, wenn es mit dem Organisieren einer anderen, versierteren Alternative nicht so aussichtslos wäre, sicher nicht antreten müsste. Und danach? Offiziell hätte ich drei Tage der Akklimatisation in Würzburg, um mich dort wieder in unserem System, das ich selbst hier noch nicht einmal gänzlich begriffen habe, einzufinden. Andererseits wird man mir aber nicht einmal diese drei Tage gönnen, denn im Urlaubsplan stehe ich bereits jetzt, wenn auch mit einem Fragezeichen versehen, als Beates Vertretung in Schweinfurt, die sich dann, wenn ich sie zu bewältigen habe (auch hier wird sich sicherlich keine Alternative finden), gleich in unmittelbarer Bälde anschließen wird, da mich Beate in diesen verbleibenden drei Tagen dann noch mit den Schweinfurter Gepflogenheiten vertraut machen muss.

Ich wünschte, auch wenn mein geliebter Sommer dann längst vorbei ist, ich könnte die kommenden sechs Wochen einfach überspringen, um sie nicht leben zu müssen. Ich spüre die Angst im Bauch und kann sie einfach nicht mehr zur Seite schieben, sie drängt sich körperlich ins Bewusstsein, das ich einfach nicht wahrnehmen will, obwohl der Gedanke an Flucht (vor sich selbst) ein aussichtsloser ist. Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll!?

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Freitag, 13. August 2004
Aufgewühlte Stimmung
Ich kann das ewige Gemotze von Kai, dem für mich zuständigen Redakteur, dessen Vokabular unentwegt „Scheiße“ enthält, einfach nicht mehr ertragen. Klar hat jeder mal einen schlechten Tag, doch er schimpft pausenlos über alles, was er zu tun hat. Egal, über welches Thema er zu schreiben hat, es missfällt ihm. Davon abgesehen fühlt er sich ständig von allen benachteiligt oder angegriffen. Mittlerweile fällt es mir schon sehr schwer, noch höflich zu ihm zu sein, weshalb ich mich ihm meistens durch meidenden Blickkontakt und Schweigen entziehe, soweit ein gemeinsames Wirken das eben zulässt. Eigentlich scheue ich, Verallgemeinerungen wie „alle“ zu treffen, bei ihm scheint es mir – erstmalig in meiner Erfahrung im Umgang mit Menschen – angebracht.

So groß meine Angst vor Bad Kissingen (Urlaubsvertretung) auch ist, unter dem Aspekt des temporären Wegfalls des gemütssenkenden Verhalten seinerseits, erachte ich es als vorteilhaft, einmal drei Wochen nicht mit ihm zusammen arbeiten zu müssen.

Im Stillen ist mir glaube ich schon ein paar Mal der Kragen geplatzt. Zum Glück habe ich mich aber unter Kontrolle.

Vielleicht sollte ich ihm auch einmal in einem ruhigen Gespräch, das man meines Erachtens sachlich aber nicht mit ihm führen kann, weil er sich dann wieder angegriffen fühlt, mitteilen, dass dieses Verhalten mich selbst in eine schlechte Stimmung versetzt.

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Donnerstag, 12. August 2004
Countdown
Die Tage sind gezählt! Bad Kissingen, wo ich ab dem 18. August als Urlaubsvertretung eingesetzt werden soll, rückt bedrohlich näher. Jeglicher Gedanke daran erwirkt bei mir ein imaginäres Kopfschütteln. Ich bin nach dreieinhalb Monaten einfach noch nicht soweit, um eine Zeitung alleine gestalten zu können. Heute war Beate, meine Vorgängerin, bei uns in der Redaktion. Als ich sie fragte, zu welchem Zeitpunkt sie während ihres Volontariats zum ersten Mal eingesetzt wurde, bekam ich „nach neun Monaten“ zur Antwort. Puhhh, ...
Dadurch, dass einstige feste Urlaubsvertretungen nicht mehr zur Verfügung stehen und in diesem Sommer „Not am Mann“ ist, blieb den Planern der Vertretungen nicht wirklich sehr großer Spielraum hinsichtlich der Personen, die dafür überhaupt in Frage kommen. Es ist ja nicht so, dass ich die dort anstehende Tätigkeit nicht zu leisten bereit bin, doch ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass ich das technische Know-How dazu besitze, dafür habe ich einfach zu viele Elemente noch nicht einmal selbst ausprobiert.

Die vergangenen drei Tage habe ich – für meine Verhältnisse – immer zu wenig geschlafen (fünf anstatt sieben Stunden, die ich für mein Wohlempfinden bräuchte), was sich heute bereits spürbar physisch bemerkbar macht. Ich bin kaum noch in der Lage, sinnhafte Sätze zu formulieren, da ich mittlerweile schon während des Schreibens des Einen bereits über selbigen einnicke.

Eigentlich gedachte ich auch ein paar Bilder über das Konzertereignis in Nürnberg einzustellen, um sie mit Geschehnis behafteten Text zu versehen, wozu ich aber aufgrund des eben erwähnten matten Empfindens heute einfach nicht mehr in der Lage dazu bin.

Möge die Nacht euch ein sanftes und erholsames Ruhekissen gewähren.

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Samstag, 7. August 2004
Woodstock der klassischen Musik
Ehrlich gesagt bin ich jetzt ganz schön nervös, weil ich – für ein gutes Gelingen – die Verantwortung bei mir sehe. Auf dem Veranstaltungsprogramm steht die 5-köpfige Fahrt nach Nürnberg, wo heute Abend DAS Klassik Open Air Konzert der Superlative (laut Presse das größte Klassik Open Air des europäischen Kontinents) zelebriert wird. Unter dem Motto „Sonne, Mond und Sterne“ spielen die beiden großen Orchester der Stadt (die Nürnberger Philharmoniker und die Nürnberger Symphoniker) Kompositionen renommierter Größen, angefangen von Richard Strauss, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven über Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner bis hin zu Glenn Miller – und das eintrittsfrei! Was im Jahr 2000 als Idee zur Feier des 950. Geburtstags der Stadt Nürnberg begonnen hatte, hat sich aufgrund des unglaublichen Besuchererfolges inzwischen dauerhaft durchgesetzt, weshalb seitdem pro Jahr zwei Konzerte dieser Couleur gegeben werden. Der Besuch des heutigen ist das zweite diesen Jahres, wobei im Juli, dem ersten, über 50.000 Besucher das Ambiente des Luitpoldhains genossen, um nur mal einen Ansatz von bildhafter Vorstellung der Dimension dieses Events zu geben

Bodo wird mit seiner Tochter extra aus Kassel anreisen, um mit dem Pan, Jo und mir gemeinsam in die Dürer-Stadt zu fahren. Bodos angefragter Deal lautete: Ich fahre, wenn Du den Picknickkorb kreierst, was mich, da ich deren geschmackliche Präferenzen nicht so gut kenne, vor eine angstbesetzte Herausforderung stellt, schließlich möchte ich ja auch, dass alle zufrieden sind. Im stillen Gedenken an die Bilder des letzten Jahres ist die Bandbreite der Gestaltung eines variationsreichen Picknickkorbs so riesig und vielfältig, dass ich einfach nicht weiß, was und wie ich vorgehen soll, obwohl ich bereits bei Bodo anfragte. Davon abgesehen weiß ich auch nicht, wie das Verständnis aller Beteiligten, die sich heute durch mich teilweise zum ersten Mal sehen, verstehen werden. Ich sehe mich als das verbindende Glied dieses Zusammentreffens und scheue jedoch die Verantwortung dieses Umstands, auf den ich meines Erachtens so wenig Einfluss habe.

Wir werden ja sehen, ...

Vielleicht, so hoffe ich inniglich, sind meine Bedenken ja auch völlig grundlos und mein Talent, mich in etwas hineinzusteigern, spielte mir einfach mal wieder einen Furcht einflößenden Streich.

Ja, daran will ich glauben ...

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Donnerstag, 5. August 2004
A new star is born oder Pe, die Schissermaus
Maus vor der FestungOhne kühlendes Nass schlaucht und ermüdet die Hitze doch recht intensiv. War heute – in Begleitung von Kai, dem für mich zuständigen Redakteur – den ganzen Tag photographierenderweise unterwegs, um den daheim gebliebenen Würzburgern Ausflugstipps der besonderen Art, die wir ab nächsten Mittwoch in unserer Lokalausgabe die Ferien über wöchentlich veröffentlichen wollen, zu präsentieren.

Die vor markanten Punkten in Szene gesetzte mäusige Protagonistin habe ich Jo vor einigen Jahren geschenkt, konnte es aber bis dato nicht lassen, sie immer mal wieder mit auf Reisen zu nehmen, weshalb mittlerweile in ihren kleinen, braunen Knopfaugen inzwischen schon die abenteuergetränkte Reiselust blitzt.

Heute Abend wäre ich eigentlich in Wertheim mit vier ehemaligen Klassenkameradinnen verabredet gewesen, wovon eine derzeit nur zu Besuch aus den Staaten hier ist und ich mich mehr als gefreut hätte, gerade sie, die inzwischen schon 6-fache Mutter ist, wieder zu sehen. Da die Fotosession kräftemäßig aber so an mir zehrte und ich die vergangene Nacht sowieso - wieder einmal – viel zu kurz schlief, entschied ich mich, für das Zuhausebleiben, weil mir die 50 km Anfahrt einfach zu weit waren und ich des nächtens hätte zurückfahren müssen, was mir aufgrund der Schlappheit heikel erschien. Schade! Als Nicole, die, die ich am Samstag auf dem Altstadtfest traf und mir mitteilte, dass heute dieses Treffen sei, vorhin (zu einem Zeitpunkt, als sie sich schon getroffen haben) anrief, getraute ich mich, obwohl sie sicherlich nur fragen wollte, was denn los sei und ob ich noch käme, nicht, ans Telefon zu gehen, weil mir mein „zu müde sein“, als inakzeptable Entschuldigung erschien, obgleich ich sie tatsächlich in mir fühlte und einzig sie, neben der Furcht, in der Dunkelheit so lange Strecken zu fahren, der Grund war, warum ich mich gegen ein Dazustoßen des Treffens entschied. Logisch, dass ich nun – besonders Nicole gegenüber – ein schlechtes Gewissen habe. Sie ist wirklich eine sehr herzliche und liebenswerte Frau, die so ein ignorantes (Telefon)Verhalten meinerseits nicht verdient hat. Wenn denn bloß nicht die Angst wäre, dass sie sauer oder enttäuscht von mir sein könnte. Um dieser Potenzialität zu entgehen, meide ich das direkte Gespräch.

Ich hoffe, es gelingt mir heute wenigstens einmal in dieser Woche früher zu Bett zu gehen!

Wait up and see ...

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